ADHS Selbsteinschätzung

Unsere Selbsteinschätzung für Sie ist ausdrücklich keine Diagnose, kann Ihnen aber helfen mögliche eigene ADHS Symptome und Anzeichnen besser kennenzulernen. Machen Sie den Test.

Apr 18, 2024

ADHS: Der erste Schritt zur Diagnose – Selbsttest für Erwachsene

Lesedauer: etwa 2 bis 4 Minuten

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) ist längst nicht mehr nur ein Thema, das auf Kinder und Jugendliche beschränkt ist. Auch viele Erwachsene leiden unter dieser oft missverstandenen Störung, ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Symptome von ADHS können das tägliche Leben erheblich beeinflussen und zu Schwierigkeiten im Beruf, in Beziehungen und im allgemeinen Wohlbefinden führen. Doch bevor eine professionelle Diagnose gestellt werden kann, ist es oft hilfreich, sich selbst einen ersten Eindruck zu verschaffen. Ein Selbsttest kann ein wichtiger erster Schritt sein, um festzustellen, ob ADHS bei Ihnen vorliegen könnte. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Diagnose von ADHS, die Bedeutung eines Selbsttests und wie Sie weiter vorgehen können, wenn Sie vermuten, betroffen zu sein.

Was ist ADHS?

ADHS, kurz für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die oft schon in der Kindheit auftritt und sich bis ins Erwachsenenalter fortsetzen kann. Sie manifestiert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die das tägliche Leben erheblich beeinflussen können. Vielleicht haben Sie folgende der Kernsymptome schon selbst bemerkt: 

Unaufmerksamkeit

Menschen mit ADHS können Schwierigkeiten haben, sich auf Aufgaben oder Aktivitäten zu konzentrieren. Sie sind oft leicht ablenkbar, machen häufig Fehler und scheinen manchmal nicht zuzuhören, wenn sie angesprochen werden. Dieses Symptom kann sich in verschiedenen Lebensbereichen manifestieren, sei es in der Schule, bei der Arbeit oder in sozialen Situationen.

Hyperaktivität

Die Hyperaktivität (übersteigerter Bewegungsdrang) ist ein weiteres charakteristisches Merkmal von ADHS. Betroffene erleben eine übermäßige körperliche Unruhe, haben Schwierigkeiten ruhig zu sitzen oder still zu bleiben und verspüren oft das Bedürfnis, ständig in Bewegung zu sein. Das ständige Bewegen der Hände oder Füße und das Unvermögen, Ruhe zu finden, sind häufige Anzeichen dieser Hyperaktivität.

Impulsivität

Impulsivität (unüberlegtes Handeln) zeigt sich bei Menschen mit ADHS oft in spontanem Handeln, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Sie haben Schwierigkeiten, auf eine Wendung zu warten, und können Probleme haben, impulsives Verhalten zu kontrollieren. Dies kann sich zum Beispiel durch plötzliche Unterbrechungen in Gesprächen oder das Eindringen in die Aktivitäten anderer zeigen.

Diese Symptome können schon seit der Kindheit bestehen, doch bei vielen Menschen wird ADHS erst im Erwachsenenalter erkannt, wenn die Symptome ihr Leben erheblich beeinträchtigen.

Warum ein Selbsttest?

Ein Selbsttest ist eine einfache, kostenfreie und unverbindliche Möglichkeit, um herauszufinden, ob es Anzeichen gibt, die auf ADHS hindeuten. Er ersetzt keine professionelle Diagnose, kann aber als wertvolles Werkzeug dienen, um ein besseres Verständnis für das eigene Verhalten und die eigenen Schwierigkeiten zu entwickeln. Der Test kann auch helfen, das Gespräch mit einem Arzt oder Therapeuten vorzubereiten, indem er konkrete Beispiele und Hinweise liefert.

Der ADHS-Selbsttest der Psychotherapiepraxis Hofer von Lobenstein ist ein hilfreiches Instrument, das gezielt auf die Erkennung von ADHS-Symptomen bei Erwachsenen ausgerichtet ist. Er umfasst eine Reihe von Fragen, die typische ADHS-Symptome abdecken, und bietet eine erste Einschätzung, ob eine ADHS-Diagnose in Betracht gezogen werden sollte.

Hier geht es zum Selbsttest.

Der Prozess der ADHS-Diagnose

Sollte der Selbsttest darauf hindeuten, dass Sie möglicherweise an ADHS leiden, ist der nächste Schritt die Kontaktaufnahme mit einem Facharzt oder Psychotherapeuten. Die Diagnose von ADHS bei Erwachsenen ist komplex und erfordert eine gründliche Untersuchung. Sie umfasst in der Regel mehrere Schritte:

  1. Detaillierte Anamnese: Der Arzt oder Therapeut wird zunächst eine ausführliche Anamnese erstellen, um die Entwicklung und den Verlauf der Symptome zu erfassen. Dazu gehören Fragen zur Kindheit, zur schulischen und beruflichen Laufbahn sowie zu sozialen und familiären Beziehungen.
  2. Psychologische Tests: Zusätzlich zur Anamnese werden oft spezifische psychologische Tests eingesetzt, um das Ausmaß der Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zu messen.
  3. Ausschluss anderer Ursachen: Da die Symptome von ADHS auch durch andere psychische oder physische Erkrankungen verursacht werden können, ist es wichtig, diese auszuschließen. Dazu können weitere Untersuchungen notwendig sein.
  4. Klinische Beurteilung: Der Arzt oder Therapeut wird schließlich eine klinische Beurteilung vornehmen, um festzustellen, ob die Kriterien für eine ADHS-Diagnose erfüllt sind.

ADHS bei Erwachsenen: Warum eine Diagnose wichtig ist

Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtigen Behandlungsmaßnahmen einleiten zu können. ADHS kann verschiedene Lebensbereiche betreffen, und ohne eine angemessene Behandlung kann die Lebensqualität erheblich eingeschränkt sein. Eine rechtzeitige Diagnose ermöglicht es, individuelle Therapiepläne zu erstellen, die sowohl medikamentöse als auch psychotherapeutische Ansätze beinhalten können. Zu den häufigsten Therapieformen gehören:

Medikamentöse Behandlung:

Stimulanzien wie Methylphenidat (Ritalin) oder Amphetamine sind häufig verschriebene Medikamente, die die Konzentration verbessern und impulsives Verhalten reduzieren können.

Psychotherapie:

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT) ist eine gängige Methode, um den Umgang mit den Symptomen von ADHS zu erlernen. Sie hilft, Strategien zu entwickeln, um das tägliche Leben besser zu organisieren und emotionale Herausforderungen zu bewältigen.

Coaching und Beratung:

Ein spezielles ADHS-Coaching kann dabei helfen, berufliche und persönliche Ziele zu setzen und zu erreichen.

Nächste Schritte: Was tun nach dem Selbsttest?

Wenn Ihr Ergebnis im Selbsttest darauf hindeutet, dass Sie an ADHS leiden könnten, ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten, sondern gezielt weiter vorzugehen. Hier sind einige Schritte, die Sie als Nächstes unternehmen sollten:

  1. Ergebnisse reflektieren: Schauen Sie sich Ihr Testergebnis genau an und überlegen Sie, welche Symptome Sie besonders beeinträchtigen.
  2. Fachliche Hilfe suchen: Vereinbaren Sie einen Termin bei einem Psychologen, Psychotherapeuten oder Psychiater, der Erfahrung mit der Diagnose und Behandlung von ADHS hat. Bringen Sie Ihre Testergebnisse und Notizen mit, um das Gespräch zu erleichtern.
  3. Weitere Informationen sammeln: Informieren Sie sich über ADHS, um ein besseres Verständnis für Ihre Symptome zu entwickeln. Literatur, Selbsthilfegruppen und Online-Ressourcen können wertvolle Unterstützung bieten.
  4. Behandlungsoptionen besprechen: Sobald eine Diagnose gestellt wurde, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Therapeuten die für Sie passenden Behandlungsmöglichkeiten erörtern.

Fazit

ADHS kann das Leben in vielerlei Hinsicht beeinflussen, doch eine Diagnose ist der erste Schritt, um Kontrolle über die Symptome zu erlangen und das eigene Leben positiv zu gestalten. Ein Selbsttest ist eine einfache Möglichkeit, um den Verdacht auf ADHS zu überprüfen und gegebenenfalls den Weg zur professionellen Diagnose und Behandlung einzuschlagen. Nutzen Sie den ADHS-Selbsttest der Praxis für Psychotherapie Hofer von Lobenstein als ersten Schritt und zögern Sie nicht, bei Bedarf weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Für die Bearbeitung der Selbsteinschätzung beantworten Sie einfach die Fragen. Auf Basis Ihrer Antworten senden wir Ihnen per E-Mail eine erste Einschätzung und eine Empfehlung für mögliche nächste Schritte zu.

Wir möchten betonen, dass eine Selbsteinschätzung keinen Ersatz für eine professionelle Diagnose durch einen qualifizierten Fachmann darstellt. Wenn Sie Bedenken bezüglich Ihrer Symptome haben oder eine fundierte Meinung wünschen, empfehlen wir Ihnen, unser eigenes Diagnostikangebot wahrzunehmen.

Wenn Sie Ihren Vermutungen über das vorliegen einer ADHS-Diagnose nachgehen möchten, sollten Sie dabei beachten, dass ausschließlich ÄztInnen bzw. PsychotherapeutInnen nach einer differenzierten Untersuchung eine valide Diagnose stellen können. Beachtet wird bei einer Diagnose mitunter, ob die Symptome und Auffälligkeiten über einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Wochen bestehen und in verschiedene Lebensbereiche wie Familie, Schule, Studium oder Arbeit auftreten.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN). Leitlinie ADHS im Erwachsenenalter.

World Federation of ADHD. ADHD in Adults: Overview and Treatment Guidelines.

American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5). 5th edition. 2013.

National Institute for Health and Care Excellence. "Attention Deficit Hyperactivity Disorder: Diagnosis and Management." NICE Guidelines [NG87]. 2018.

World Health Organization. "International Classification of Diseases, 11th Revision (ICD-11)." 2021.

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